Eine Ost-West-Photovoltaikanlage kann sich lohnen. Erfahren Sie, warum eine nach Süden ausgerichtete Anlage nicht immer die beste Lösung ist
Es wird oft gesagt, dass Photovoltaikmodule immer nach Süden ausgerichtet sein sollen, da dort die Sonne tagsüber am höchsten steht und uns die meiste Energie liefert. Dies ist zwar teilweise richtig, es gibt jedoch auch Situationen, in denen die Ost-West-Photovoltaikanlage die bessere Wahl ist. Doch wann ist dies der Fall? Was muss man über die Installation einer solchen Photovoltaikanlage wissen?
Was ist eine Ost-West-Photovoltaikanlage?
Fragen Sie sich, was eine Ost-West-Photovoltaikanlage eigentlich ist? Es handelt sich um eine Anlage, die aus Solarmodulen besteht, die gerade nach Osten und Westen ausgerichtet sind. Bei dieser Art der Installation ist also eine Hälfte der Module in die entgegengesetzte Richtung als die andere Hälfte ausgerichtet. Die Wahl der Ausrichtung ist nicht zufällig. In Bezug auf die Photovoltaik lässt sich nämlich mit Sicherheit sagen:
- nach Süden ausgerichtete Module arbeiten am effizientesten,
- nach Norden ausgerichtete Module sind am wenigsten effizient, da die Sonne zu keiner Stunde des Tages die Nordseite erreicht.
Was folgt aus den oben genannten Fakten? Die erste Schlussfolgerung ist, dass man eine Photovoltaikanlage nie nach Norden ausrichten soll. Außerdem würde die gleichzeitige Ausrichtung der Anlage nach Süden und nach Norden im Grunde den gleichen Effekt haben wie diese einfach nach Süden auszurichten, so dass dies überhaupt keinen Sinn macht. Warum wird aber manchmal die Installation einer Photovoltaikanlage, die sowohl nach Osten als auch nach Westen ausgerichtet ist, durchgeführt? Das erfahren Sie im folgenden Textabschnitt.
Ost-West-Photovoltaikanlage – Vorteile
Die Antwort auf die Frage, warum es sinnvoll ist, eine Ost-West-Photovoltaikanlage zu installieren, ergibt sich aus mehreren wesentlichen Vorteilen dieser Lösung. Diese sind:
- Auf die gleiche Fläche passen mehr Ost-West-Module als solche, die nur nach Süden ausgerichtet sind. Dies ist darauf zurückzuführen, dass zwischen den aufeinanderfolgenden, nach Süden ausgerichteten Modulen ein Abstand eingehalten werden muss. Ohne diesen Abstand würde es zur Verschattung der Module kommen. Da die Ost-West-Module in andere Richtungen ausgerichtet sind, ist kein Abstand zwischen ihnen erforderlich. Dies ist auch durch den geringeren Neigungswinkel möglich.
- Ost-West-Photovoltaikanlagen weisen eine extrem hohe Effizienz auf.In Polen ist eine solche Aufstellung aufgrund der geografischen Gegebenheiten sehr günstig. Bei den nach Osten ausgerichteten Modulen beginnt die Stromerzeugung bereits zu Beginn des Tages und endet erst mit dem Sonnenuntergang!
- Die elektrische Anlage und das an die Ost-West-Photovoltaikanlage angeschlossene Netz werden weniger belastet. Es gibt dann keine plötzlichen Spitzen in der Stromproduktion, sondern Strom wird über den größten Teil des Tages gleichmäßig produziert.
- Meistens ist die Installation von Photovoltaikanlagen dieser Art billiger, weil sie weniger Zeit und Arbeit erfordert.Das liegt daran, dass mehr Module auf einer einzigen Stützvorrichtung montiert werden können. Bei den hier verwendeten freistehenden Freiflächensysteme ist es möglich, die Module nach beiden Seiten auszurichten.
- Eine Ost-West-Photovoltaikanlage ist weniger anfällig für die negativen Auswirkungen von stärkerem Wind. Dies trägt dazu bei, die Garantie einer Mindestlebensdauer von 25 Jahren und mehr zu maximieren, was z. B. für Investoren von entscheidender Bedeutung ist.
Ist es sinnvoll, die PV-Anlage mit zwei Ausrichtungen zu installieren?
Neben den bereits erwähnten Vorteilen der Ost-West-Photovoltaikanlage muss auch berücksichtigt werden, dass ein einzelnes Modul in dieser Anordnung weniger effizient arbeitet als ein nach Süden ausgerichtetes Modul. Daher ist in vielen Fällen die Südausrichtung günstiger – jedoch nicht immer. Unter Umständen sind die oben genannten Vorteile wichtiger als der geringere Wirkungsgrad eines einzelnen Moduls. Für wen ist also die Freiflächenanlage dieser Art empfehlenswert? Die Ost-West-Photovoltaikanlage wird von den Nutzern in folgenden Fällen gelobt:
- Bau eines Solarparks – wie es sich herausstellt, werden bei den Solarparks in Westpommern hauptsächlich Ost-West-Photovoltaikanlagen verwendet. Zahlreiche dieser Projekte wurden übrigens von Reca Solar durchgeführt. Beim Bau eines Solarparks zählt vor allem eine möglichst hohe Energieerzeugung. Zwar sind die Ost-West-Module weniger effizient, so dass man anfangs etwas mehr investieren muss, aber aufgrund der Möglichkeit, mehr davon auf einer bestimmten Fläche zu installieren, und der langfristig geringeren Anzahl von Netzausfällen ist dies im Allgemeinen eine kostengünstigere Lösung;
- Unternehmen und Privateigentümer, die vor allem morgens und nachmittags Strom verbrauchen – nach Süden ausgerichtete Module produzieren die meiste Energie zur Mittagszeit. Wenn das Gebäude in dieser Zeit an den meisten Tagen des Jahres nicht genutzt wird, wird Energie verschwendet. Im Gegensatz dazu ermöglichen die Ost-West-Photovoltaikanlagen die Energieerzeugung in den Morgen- und Nachmittagsstunden;
- Nutzer, die nicht bereit oder nicht in der Lage sind, in einen eigenen Energiespeicher zu investieren – im Fall der Solarparks in Westpommern kann die Investition in einen Energiespeicher aufgrund der hohen Leistung der Anlage zu teuer sein. Auch für Privatpersonen ist das ein erheblicher Aufwand und außerdem kann der Speicher wie jedes andere Gerät auch ausfallen. Mit einem Wort, es ist keine ideale Lösung. Dazu bedeutet die derzeitige Art der Abrechnung überschüssiger Energie mit dem Stromnetz, das Net-Billing, dass die erzeugte Energie zu Marktpreisen zurückgekauft werden muss. In diesem Fall scheint die Installation einer Ost-West-Anlage die bessere Wahl zu sein; sie erzeugt zwar insgesamt weniger Energie als eine nach Süden ausgerichtete Anlage mit gleicher Leistung, dies geschieht aber fast den ganzen Tag über.
Ost-West-Photovoltaikanlagen und Freiflächen- und Dachanlagen
Die Ost-West-Photovoltaikanlagen kommen auf Schrägdächern sehr selten vor. Dafür braucht man viel Glück, d.h. genau den Dachaufbau und den Standort, die dies ermöglichen würden. Anders sieht es bei einem Flachdach aus – hier sind derartige Projekte durchaus möglich. Die Ost-West-Photovoltaikanlagen sind jedoch hauptsächlich Freiflächenanlagen. Die Montage der Photovoltaikanlagen auf freier Fläche ermöglicht die Wahl eines günstigen Standorts, der den Zugang zum Sonnenlicht von beiden Seiten garantiert. Darüber hinaus ist es auch möglich, geeignete Photovoltaik-Montagesysteme zu verwenden. Meistens handelt es sich um dreieckige oder vertikale Modelle. In diesem Fall sind beide Lösungen zu empfehlen.